Dank der DİTİB ans Ordnungsamt
Siegburg. Herzlich bedankte sich der Vorstand der Türkisch-Islamischen Gemeinde (DİTİB) bei Bürgermeister Stefan Rosemann und Co-Dezernentin Ulla Thiel für die gute Zusammenarbeit während der zurückliegenden Monate. Stellvertretend für das Ordnungsamt nahm Thiel eine Auszeichnung entgegen, mit der sich die Gemeinde für die tatkräftige Unterstützung bei allen Anfragen, nicht nur während der Corona-Pandemie, erkenntlich zeigte.
Rosemann nutzte seinen Antrittsbesuch im Gegenzug, um sich für das Engagement des Vereins auf dem Deichhaus zu bedanken. Er betonte, dass er den begonnenen Dialog fortführen, gegenseitige Erwartungen austauschen möchte, auch wenn man bei verschiedenen Themen durchaus anderer Meinung sei. "Das ist in einer Demokratie aber auch richtig", so der Bürgermeister. Gesprochen wurde unter anderem über bau- und ordnungsrechtliche Angelegenheiten sowie über die Jugendarbeit im Stadtteil. Foto, v.l.: Güven Cinar, Sakir Kahriman, Ulla Thiel, Yasar Kaplan, Stefan Rosemann und Ismayil Ertence.
Quelle: Siegburg.de
Fastenzeit endet mit Ramadanfest
Siegburg. Heute ist nicht nur Christi Himmelfahrt. Muslime auf der ganzen Welt feiern ihren zweithöchsten Feiertag, das Ramadanfest. Was es damit auf sich hat, erklärt uns Ismayil Ertence von der Türkisch Islamischen Gemeinde mit fast 500 Mitgliedern.
"Das Ramadanfest wird am Ende der Fastenzeit an den ersten drei Tagen des Folgemonats gefeiert. Moslems drücken damit ihre Freude darüber aus, dass sie die Entbehrungen des Ramadans gemeistert haben und bitten Allah darum, ihre Gebete und Mühen anzuerkennen. Es ist nach dem Opferfest der wichtigste islamische Feiertag, und in der Türkei auch als Seker Bayrami, Zuckerfest, bekannt, da Kinder an diesem Tag Süßigkeiten geschenkt bekommen.
Eine wichtige religiöse Pflicht des Ramadanfestes ist das Festgebet am Morgen des ersten Festtages. Dazu ziehen sich die Gläubigen festlich an und treffen sich in der Moschee zum gemeinsamen Beten. Anschließend entrichten sie Spenden für bedürftige Gemeindemitglieder. Unter normalen Umständen verbringen die meisten Muslime die Festtage mit Verwandten, Freunden und ausgiebigem Essen."
Der Fastenmonat Ramadan verschiebt sich übrigens jährlich um etwa anderthalb Wochen nach vorne. Warum? Der Islam richtet sich nach dem Mondkalender und nicht, wie unser Gregorianischer Kalender, nach dem Lauf der Sonne. So hat das islamische Festjahr nur 354 Tage und durchläuft allmählich alle Jahreszeiten. In diesem Jahr lag der Fastenmonat Ramadan in der Zeit zwischen dem 12. April und 12. Mai. Foto: Die DITIB-Moschee in der Händelstraße 2.
Quelle: Siegburg.de
30 000 Besucher hat Ridvan Ever bereits zu Führungen durch Moscheen in Mannheim und Siegburg begrüßt. Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen sind ihm besonders wichtig.
Foto: Andreas Helfer
Siegburg - Den besten Überblick hatte der zwölf Jahre alte Eren: Auf elf übereinandergestapelte Cola-Kisten war der Junge nach und nach geklettert, sicher gehalten von einem Seil, das Feuerwehrleute an der Plattform eines Teleskopmasts befestigt hatten. Der Kletterspaß gehörte zu einem großen internationalen Kinderfest, das die Ditib-Islamische Gemeinde an der Händelstraße am Wochenende feierte, samt Hüpfburg, Ponyreiten, vielen Spielen und pikanten Leckereien sowie verführerischen Süßigkeiten der türkischen Küche.
An klaren Worten zur politischen Lage wurde nicht gespart, auch nicht vom Gemeinde-Vorsitzenden Mustafa Karaca: „Woanders können Menschen nicht feiern, woanders gibt es Kriege, Hunger und Flucht“, sagte er in seiner Begrüßungsrede an viele hundert Gäste, darunter Bürgermeister Franz Huhn, die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker und der SPD-Landtagsabgeordnete Achim Tüttenberg. Mit Blick auf den sogenannten Islamischen Staat und andere Extremisten betonte Karaca: „Woanders wird unsere Religion missbraucht. Ich sage Ihnen aber: Das sind keine Muslime, die solche Taten begehen! Nicht in unserem Namen!“
Kinder spielten auch auf dem dem roten Teppich in der Moschee. Der Muezzin hat hier nur eine leicht erhabene Galerie zur Verfügung, ein Podest mit einem Geländer im Gebetssaal, kein Minarett. Von außen sieht man die Moschee nicht ohne weiteres: Sie ist Teil eines nüchternen, langgezogenen Gebäudes, hinter dessen hellen Mauern auch Vereins- und Verwaltungsräume sowie ein Lebensmittelgeschäft Platz finden. Ridvan Ever ist seit 25 Jahren Dialogbeauftragter der Gemeinde und war zunächst in Mannheim, seit 2007 in Siegburg für Führungen durch die Moschee zuständig. „Ich hatte bestimmt schon 30 000 Besucher.“ Schüler aller Siegburger Schulen seien darunter, Kindergartengruppen, Polizisten und Steyler Missionare.
Geduldig erklärte Ever das auch in der Siegburger Moschee gültige Bilderverbot und das Gebot der fünf Gebete, an das sich ein gläubiger Muslim hält. Er selbst sieht das Beten auch als Weg, Körper und Geist in Einklang zu bringen, was im hektischen Alltag oft zu kurz komme. Das Kopftuch verteidigte er: Es gebe nun mal türkische Mädchen und Frauen, die sich lieber an der Jungfrau Maria als an Fernsehstars wie Heidi Klum orientierten. Im Christentum sei doch die Darstellung Marias mit Kopftuch allgegenwärtig. Viele Besucher wunderten sich, wenn er sie auf Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen aufmerksam machte. Eines konnte er seinen Besuchern nicht erklären: „Mir ist unverständlich, wie man für eine Religion Krieg führen kann.“
Wichtig ist Ever der gute Draht zu Jürgen Weißberg. Der Polizeihauptkommissar ist Kontaktbeamter für muslimische Institutionen. Der wiederum fühlt sich an der Händelstraße freundlich aufgenommen und schätzt den offenen Umgang. Von den großen Verbänden wie Ditib und Milli Görüs würde er sich indes noch sehr viel mehr Offenheit wünschen: „Da gibt es ein Kommunikationsdefizit.“ Umso wichtiger sei das in einer Zeit, in der viele Vorurteile gegen den Islam wiederauflebten.
Die Tradition eines Kinderfests am 23. April geht auf den Staatsgründer der Türkei, Kemal Atatürk, zurück. In Deutschland rücken Veranstalter mit dem Termin gern an den 1. Mai heran. „Dieser Tag soll uns daran erinnern, wofür wir uns tagtäglich einsetzen“, sagte Karaca, „für die Bildung und ein besseres Leben für unsere Kinder. Jeder Einsatz für unsere Kinder ist ein Einsatz für unsere Zukunft.“
Quelle: Rundschau-online.de
Siegburg. Siegburg hat einen neuen Imam. Mesut Ay kam vor 45 Jahren in der türkischen Provinz Sakarya zur Welt.
Er arbeitete bereits als Imam für den Dachverband DITIB in Deutschland, sein Weg führte ihn u.a. nach Hannover. Auch hat der zweifache Familienvater Islamwissenschaft und Sozialpädagogik in Ankara studiert. Bis 2017 ist sein Einsatz in Siegburg geplant.
Foto: Bürgermeister Franz Huhn ganz rechts, neben ihm Mesut Ay. Außerdem waren Naci Yüksel und Habil Demerci (l.) vom Vorstand der islamischen Gemeinde sowie Dolmetscherin Nesrin Yüksel von der Tourist Info bei der Begrüßung im Rathaus zugegen.
Quelle: Siegburg.de