Stand: 09.10.2023, 15:10 Uhr
Am Berliner Hauptbahnhof haben sich zwei Männer von sich aus bei der Bundespolizei gemeldet und zugegeben, die Scheibe einer Moschee in Siegburg eingeworfen zu haben.
Beamte der Berliner Polizei haben die 23 und 26 Jahre alten Männer vernommen, von beiden eine DNA-Probe genommen und ihre Smartphones sichergestellt. Anschließend konnten die Tatverdächtigen die Wache wieder verlassen. Die Staatsschutzabteilung der Bonner Polizei ermittelt gegen beide, weil ein rechtsextremer Hintergrund der Tat nicht ausgeschlossen werden kann.
Die Täter kamen am Freitag kurz nach 23 Uhr. Auf einem Überwachungsvideo der Ditib-Moschee (liegt dem WDR vor) in Siegburg ist zu sehen, wie insgesamt drei jüngere Männer bis zum Haupteingang der Moschee gehen. Zwei von ihnen haben jeweils einen großen Stein in der Hand. Sie werfen mit aller Kraft Richtung Tür und fliehen sofort mit ihrem Komplizen. Ein gläserner Kasten mit Bekanntmachungen und das Glas der Eingangstür sind zerstört. Der ganze Boden ist mit Splittern bedeckt.
Rechtsradikale Flugblätter liegen auf dem Boden
Der Angriff blieb zunächt unbemerkt. Die Moschee war zu dem Zeitpunkt menschenleer.
Verletzte gab es nicht. Der Besitzer eines in der Nähe befindlichen Kiosks sah erst am frühen Morgen die Schäden, als er zur Arbeit kam. Die alarmierte Siegburger Polizei stellte die beiden Steine sicher und fand am Tatort auch zwei Flugblätter mit dem Text: “Du glaubst noch ans Vaterland – dann werde Mitglied der LRG”.
Die LRG ist ein rechtsradikale Gruppierung. Es ist die Abkürzung für “Letzte Rettung Germania”. Bisher war sie hauptsächlich im Osten von Deutschland aktiv.
Quelle: @wdr von Norbert Hiller
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