Über den Tellerrand der eigenen Religion blickte eine Gruppe von Konfirmandinnen und Konfirmanden bei einem Besuch in der Siegburger Moschee. Auf Initiative von Martin Heimbucher, Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Sankt Augustin-Niederpleis, informierten sich 20 junge Christen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Glaubensrichtungen. Kurz vor ihrer Konfirmation Ende April hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, an einer Moscheeführung teilzunehmen und vom Dialogbeauftragten der Siegburger türkisch-islamischen Gemeinde, Ridvan Ever, die wichtigsten muslimischen Glaubensgrundlagen vermittelt zu bekommen. Zum Abschluss des Besuches schauten die Konfis beim Abendgebet zu.
Erstaunt waren die Konfirmandinnen und Konfirmanden über wichtige Gemeinsamkeiten in Christentum und Islam: Anhänger beider Religionen beten zu Gott und sehen Abraham als ihren Stammvater an. Es gibt gemeinsame Propheten und Gottes Wort ist jeweils in einem Heiligen Buch niedergelegt. Auch die 14-jährige Olga Kühltau zeigte sich nach dem Moscheebesuch überrascht: „Dass Christen und Muslime so grundlegende Gemeinsamkeiten haben, ist neu für mich. Ich habe Einiges dazu gelernt.“
Für Pfarrer Heimbucher war es bereits der vierte Jahrgang von Konfirmanden, mit dem er die Siegburger Moschee besichtigte. In Kürze steht noch ein Besuch der Bonner Synagoge auf dem Programm. „Die Konfis können sich vor Ort ein eigenes Urteil bilden“, so Heimbucher. „Im Idealfall werden dann von den Medien geprägte Klischees durch Wissen und eigene Anschauung ersetzt.“
Quelle: www.ekasur.de